Luciano Violante

italienischer Jurist und Politiker; DS; Prof.

* 25. September 1941 Dire Dawa

Herkunft

Luciano Violante wurde am 25. Sept. 1941 in Dire Dawa (Dire-Daua) geboren und wuchs in einem englischen Internierungslager im damals noch italienisch besetzten Äthiopien auf. Sein Vater war Journalist von Beruf.

Ausbildung

V. studierte Rechtswissenschaften und schloss die akademische Ausbildung in Bari 1963 ab.

Wirken

Die Berufslaufbahn begann V. 1966 als Dozent für Strafrecht an der Universität Turin. Elf Jahre lang war er in Turin als Richter tätig, zwei Jahre lang im Justizministerium. In den 70er Jahren machte er als Untersuchungsrichter über die Landesgrenzen hinaus auf sich aufmerksam. Er veranlasste 1974 die Inhaftierung des bekannten sozialliberalen Ex-Partisanen Edgardo Sogno und spielte eine große Rolle bei den Prozessen gegen die Roten Brigaden. Mit ungewöhnlicher Härte ging er damals gegen mutmaßliche Linksterroristen vor, ermittelte später aber ebenso massiv gegen Rechtsterroristen. Für Schlagzeilen sorgte auch die von V. veranlasste (vorübergehende) Inhaftierung von Vito Miceli, dem damaligen Chef des militärischen Geheimdiensts. Da die Neofaschisten Miceli zu einem Abgeordnetenmandat verhalfen, konnte sich dieser dem gerichtlichen Verfahren entziehen. Außerdem versuchte die Regierung, Putschgerüchte mit Geheimhaltungsvorschriften aus der Welt zu schaffen, was V. zu einer Klage vor dem Verfassungsgericht veranlasste, mit der er acht ...