Ludovika Hainisch-Marchet

österreichische Pädagogin; Frauenführerin und Sozialreformerin

* 29. Juni 1901 Wien

† 22. August 1993 Überlingen

Wirken

Ludovika Hainisch-Marchet wurde am 29. Juni 1901 in Wien als Tochter des späteren K. und K. Unterrichtsministers Dr. Gustav Marchet geboren und ist eine Schwiegertochter Michael Hainischs, des ersten Präsidenten der Republik Österreich. Früh machte sie ausgedehnte Reisen nach West- und Nordeuropa und schuf sich auf ihnen die Voraussetzungen, auf Grund deren sie im Jahre 1923 in das Sekretariat der juristischen Sektion des Völkerbundes in Genf berufen wurde, in welchem sie bis zum Jahre 1929 wirkte. Nach Wien zurückgekehrt, legte sie ein Sonderabitur (1929) ab und studierte neuere Sprachen, Philosophie und Geschichte an der Universität Wien. Nach der Abschlussprüfung und Lehramtsprüfung für Französisch und Deutschb (1934) trat sie in den Schuldienst ein. Als Mittelschullehrerin und Studienrätin für moderne Sprachen - sie beherrschte eine ganze Reihe fließend - sammelte sie in den 30er Jahren in Wien einen Arbeitskreis von Frauen um sich, dessen Arbeit nach ihrer Erklärung "auf der ersten primitiven Form der Nächstenliebe, der Mütterlichkeit, aufgebaut" wurde. Aus Genf hatte sie als ihre Erkenntnis mitgebracht, dass die Politik, durch Jahrhunderte ausschließlich männlich orientiert, in eine Sackgasse geraten sei und war zu der Schlussfolgerung gelangt, "...