Ludwig Raiser

dt. Jurist; Präs. der "Dt. Forschungsgemeinschaft" 1952-1955; Mitglied des wiss. Beirats des Bundeswirtschaftsministeriums und der Kommission des Dt. Juristentags zur Reform des Unternehmensrechts; Verwaltungsrat bei Krupp, Essen

* 27. Oktober 1904 Stuttgart

† 13. Juni 1980 Tübingen

Wirken

Ludwig Raiser, ev., stammte aus Stuttgart. Sein Vater, Dr. jur. Carl R., war Rechtsanwalt und zuletzt Generaldirektor der Württembergischen Feuerversicherung. In Stuttgart besuchte er die höhere Schule und studierte Rechts- und Staatswissenschaften in München, Genf und Berlin. Nach dem 1. Staatsexamen entschied er sich für die Dozentenlaufbahn und war schon vor seiner Promotion zum Dr. jur. - bei Martin Wolff in Berlin - von 1927-30 Assistent am Kaiser-Wilhelm-Institut für Ausländisches und Internationales Privatrecht in Berlin-Dahlem. 1933 habilitierte er sich in Berlin, doch wurde ihm die Ausübung des Lehramtes wegen politischer Unzuverlässigkeit verweigert. R. ließ sich daraufhin zunächst als Rechtsanwalt nieder und trat später in den Vorstand der Magdeburger Rückversicherungs-AG und der Magdeburger Feuerversicherungsgesellschaft ein.

1942 erhielt er dann doch noch einen Ruf an die Universität Straßburg, wurde aber kurz darauf zur Wehrmacht eingezogen. Von 1943 ab war er Militärverwaltungsrat im "Wirtschaftsstab Ost" in Berlin (treuhänderische Verwaltung von Wirtschaftsbetrieben im frontnahen Bereich).

Seit seiner Entlassung 1945 gehörte R. als Ordinarius für Bürgerliches, ...