Michel Debré

französischer Politiker und Literat; RPR; unter de Gaulle Justizminister 1958-1959 und Ministerpräsident 1959-1962; auch Wirtschafts- und Finanzminister 1966-1968, Außenminister 1968-1969 und Verteidigungsminister 1969-1973; zahlreiche politische Veröffentlichungen

* 15. Januar 1912 Paris

† 2. August 1996 Montlouis-sur-Loire

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 48/1996

vom 18. November 1996 (st)

Herkunft

Michel Jean-Pierre Debré war der Sohn des international angesehenen Pädiaters Robert Debré (Mitglied und 1959 Präsident der Akademie für Medizin, Mitglied des Instituts), der auch durch seine Konvertierung vom jüdischen zum katholischen Glauben auf sich aufmerksam machte. D.s Großvater war ein Großrabbiner gewesen. Die Familie stammte aus dem Elsaß, das sie 1871 verließ. D.s Mutter war Ärztin.

Ausbildung

D. besuchte das Lycée Louis-le-Grand, studierte Jura an der Sorbonne, promovierte zum Dr. jur. und schloß seine Ausbildung mit einem Diplom der Pariser École libre des Sciences Politiques ab.

Wirken

1934 trat er als Angehöriger des exklusiven Kontrollkorps der "Conseillers d'état" in den Staatsdienst ein. Vor dem Krieg arbeitete er zeitweise im Ministerium Paul Reynauds. 1939 wurde D. als Kavallerieoffizier zum Kriegsdienst einberufen. 1940 geriet er in deutsche Kriegsgefangenschaft, konnte aber nach Marokko entkommen, wo er sich der französischen Widerstandsbewegung anschloß und in deren Generalsekretariat mitarbeitete. 1942 kehrte er illegal im Auftrag de Gaulles nach ...