Mohammed Boudiaf

algerischer Politiker; Präsident des Hohen Staatskomitees 1992; kämpfte nach dem Zweiten Weltkrieg innerhalb der FLN gegen die französische Kolonialmacht

* 23. Juni 1919 M'sila in Ostalgerien

† 29. Juni 1992 Annaba (ermordet)

Herkunft

Mohammed Boudiaf stammte aus M'sila in Ostalgerien. Er war Bauernsohn und Kabyle.

Ausbildung

Aus einfachen Verhältnissen kommend, besuchte B. nur die Volksschule und bildete sich als Autodidakt weiter.

Wirken

Er trat nach Verlassen der Schule in die kommunale Verwaltung seiner Heimatstadt ein, wo er mit Steuerfragen befaßt war. Während des Zweiten Weltkrieges diente er als Sergeant in den freien französischen Streitkräften.

Nach dem Krieg engagierte er sich in der Befreiungsbewegung von Messali Hadj (MTLD) im Streben nach Unabhängigkeit von der Kolonialmacht Frankreich. Später war er in der "Organisation spéciale" (OS) aktiv. Nachdem ihn 1950 ein französisches Gericht wegen Agitation zu zehn Jahren Haft verurteilt hatte, ging er in den Untergrund und bereitete mit anderen den Aufstand vor. 1954 gehörte er - zusammen mit Ben Bella, Belkassem Krim, Khider und anderen - zum historischen Komitee der "Neun Brüder", das den Aufstand am 1. Nov. 1954 auslöste. B., der zuvor schon Zirkel algerischer Nationalisten in Frankreich organisiert hatte, betätigte sich als Verbindungsmann der Befreiungsfront FLN im Ausland, vorwiegend in Kairo.

Am 22. Okt. 1956 ...