Otto Grotewohl

deutscher Politiker; ursprüngl. SPD, dann SED; Ministerpräsident der DDR ab 1949; Vorsitzender der SED 1946-1954; Vorsitzender des Ministerrates ab 1955; stellv. Vorsitzender des Staatsrates ab 1960

* 11. März 1894 Braunschweig

† 21. September 1964 Berlin (Ost)

Wirken

Otto Grotewohl wurde am 11. März 1894 in Braunschweig als Sohn eines Schneidermeisters geboren. Nach dem Schulbesuch erlernte er von 1908-1912 in Braunschweig den Buchdruck. Schon während seiner Lehrzeit fand er 1910 den Weg zur SAJ, 1912 zur SPD. 1914 mußte G. als Soldat an die Fronten des 1. Weltkrieges. Mehrfach verwundet kehrte er 1918 - zeitweise Mitglied der USPD - wieder heim, war Mitglied der Arbeiterwehr und erhielt eine Anstellung an der Braunschweiger AOK. G. bildete sich weiter und besuchte die Leibniz-Akademie und die Hochschule für Politik in Berlin. Gestützt auf seine nun überdurchschnittliche Ausbildung wurde er einer der bekanntesten SPD-Funktionäre in Braunschweig und 1922 Minister für Inneres und Volksbildung. Seinen Versuchen, eine radikale Schulreform durchzuführen, schob der Reichsinnenminister einen Riegel vor und G. trat zurück. Wenig später erhielt er den Posten des Justizministers, den er bis 1926 bekleidete. Von 1920-1925 saß G. als Landesverbandsvorsitzender für die SPD im braunschweigischen Landtag und von dieser Zeit ab im Reichstag.

Nach seinem Ausscheiden aus der Regierung ...