Paul Ramadier

französischer Politiker; Sozialist; Ministerpräsident Jan. - Nov. 1947; ab 1944 div. Ministerämter, u. a. Justiz-, Verteidigungs- und Finanzminister

* 17. März 1888 La Rochelle

† 14. Oktober 1961 Rodez/Dép. Aveyron

Wirken

Paul Ramadier wurde am 17. März 1888 in La Rochelle (Charente-Inférieure) geboren. Er besuchte das Lyzeum in Rodez und studierte Rechtswissenschaften in Toulouse und an der Sorbonne in Paris, wo er zum Dr. jur promovierte und einen weiteren akademischen Grad auf dem Gebiet der Literaturgeschichte erwarb. Von 1912-1936 praktizierte dann als Rechtsanwalt am Appellationsgerichtshof in Paris. Am 1. Weltkrieg nahm R. von Anfang bis Ende teil und wurde wiederholt verwundet.

Nach dem kriege nahm R. trotz seiner Tätigkeit am Gericht in Paris, die bis zum Jahre 1936 fortdauerte, seinen Wohnsitz in Decazeville in Südfrankreich, wo er von 1919-1959 Bürgermeister gewesen ist. Politisch schloß er sich bereits als Gymnasiast den Sozialisten an, und saß ab 1920 in der parlamentarischen Vertretung des Departements Aveyron.

Seit 1928 war R. Mitglied der französischen Kammer, wo er zu dem engeren Mitarbeiterkreis von Léon Blum gehörte, dessen Kabinett von 1936 er als Unterstaatssekretär im Ministerium für öffentliche Arbeiten angehörte. Später war er 1938 Arbeitsminister im Kabinett Chautemps und im Kabinett Daladier. Ende Sept. 1938 trat er aus Protest gegen ...