Prinz Norodom Ranariddh

kambodschanischer Prinz; Parlamentspräsident 1998-2006; Erster Ministerpräsident 1993-1997; Gründer und Parteivorsitzender (1992-2006, ab 2015) der FUNCINPEC-Partei

* 2. Januar 1944 Phnom Penh

† 28. November 2021

Herkunft

Prinz (Samdech) Krom Preah Norodom Ranariddh war der zweite Sohn des damaligen Königs und späteren Staatschefs Kambodschas, Norodom Sihanouk (1922-2012). Seine Mutter Phat Kanhol (1920-1970), Mitglied der Tempeltänzerinnen des königlichen Palastes, war ab 1942 bis zur Trennung 1946 die erste von insgesamt sieben Frauen Sihanouks. Neben gut zwölf Halbgeschwistern hatte R. eine Schwester, Buppha Devi (geb. 1943), die mehrere Jahre Primaballerina der Tempeltänzerinnen war.

Über seinen Vater war R. Teil eines Königshauses, dessen Wurzeln bis ins 6. Jahrhundert zurückreichen und das sich als Nachkommenschaft der antiken Gottkönige von Angkor begreift. Ab dem 10. Jahrhundert beherrschte das Volk der Khmer große Teile Südostasiens mit Angkor Wat als Residenz-Metropole, bevor es zum Spielball zwischen den Nachbarn Vietnam und Siam (Thailand) wurde. R.s Ur-Urgoßvater König Norodom I. (1834-1904) sicherte die Monarchie, indem er für Kambodscha 1863 den Status eines französischen Protektorates annahm. 1941 bestieg R.s Vater erstmals den Thron. 1946 erhielt Kambodscha die innere und bis Nov. 1953 die volle Unabhängigkeit von Paris. 1955 legte R.s Vater die Königswürde nieder, nahm den Prinzentitel an und führte die Regierung bis ...