Rudi Dutschke

deutscher Soziologe und Revolutionär; gilt als einer der führenden Köpfe der Studentenbewegung und der APO (Außerparlamentarische Opposition); entwickelte sich zu einem der Protagonisten des "antiautoritären Lagers" innerhalb des SDS (Sozialistischer Deutscher Studentenbund); 1968 Opfer eines Attentats, das Protestaktionen und Straßenkämpfe auslöste; ab 1975 Mitarbeiter eines Forschungsprojekts an der FU Berlin

* 7. März 1940 Schönfeld/Mark Brandenburg

† 24. Dezember 1979 Aarhus (Dänemark)

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 42/2007

vom 20. Oktober 2007 (se), ergänzt um Meldungen bis KW 43/2021

Herkunft

Rudi (eigentlich: Alfred Willi Rudi) Dutschke stammte aus Schönfeld bei Luckenwalde/Mark Brandenburg. Er war der vierte Sohn eines Postbeamten und wurde stark von seiner fest im Protestantismus verankerten Mutter geprägt, da der Vater als Soldat im Zweiten Weltkrieg nur wenig in der Familie anwesend war. D. engagierte sich als Schüler in der evangelischen "Jungen Gemeinde".

Ausbildung

Nach dem Abitur (1958) wollte D. als ausgezeichneter Sportler und Mehrkämpfer zunächst Sportjournalismus an der Universität Leipzig studieren. Da er aber den Wehrdienst in der Nationalen Volksarmee verweigerte, durfte er in der DDR nicht studieren. Er erlernte nun im Luckenwalder VEB "Beschläge" den Beruf eines Industriekaufmanns. Ab 1960 pendelte D. nach West-Berlin. Um im Westen studieren zu können, wiederholte ...