Sefton Delmer

brit. Journalist; Auslandskorrespondent in Berlin 1928-1934; leitete 1941-1945 im Auftrag des Foreign Office die gesamte Rundfunkpropaganda über Tarnsender (u. a. "Soldatensender Calais"); Veröffentl. u. a.: "Die Deutschen und ich" (autobiographisch)

* 24. Mai 1904 Berlin

† 5. September 1979 Lamarsh/Suffolk

Wirken

Denis Sefton Delmer war der Sohn eines australischen Anglisten, der damals als Lehrbeauftragter an der Universität Berlin tätig war. D.s Mutter war Engländerin. In seiner Autobiographie "Die Deutschen und ich" (62; dt. 1963/64; s.u.) erzählte er später, daß er sich jahrelang geschämt hätte, als englischer Junge gerade in der deutschen Hauptstadt geboren und aufgewachsen zu sein. Während des Ersten Weltkriegs wurde die Familie in Bad Nauheim interniert und schließlich 1917 als Zivilinternierte im Austausch nach England abgeschoben. In London besuchte D. die St. Pauls School und anschließend das Lincoln College in Oxford. Nach Abschluß seines Studiums wurde er Journalist und trat 1927 in den Mitarbeiterstab des "Daily Express" ein, dessen Chef, Lord Beaverbrook, schon bald D.s hervorragendes Reportertalent erkannte.

1928 ging D. als Korrespondent seiner Zeitung nach Berlin. Seine große Zeit kam als er den damals aufstrebenden Parteiführer Hitler auf dessen Wahlkampfreisen begleiten durfte. Hitler war ihm anfänglich nicht unsympathisch. Nach den Maßstäben der englischen ...