Siegfried P. O. Borries

deutscher Violinist und Musikpädagoge; Konzertmeister der Berliner Philharmoniker und der Preuß. Staatskapelle; zahlr. Konzertreisen im In- und Ausland

* 10. März 1912 Münster/Westf.

† 12. August 1980 Berlin

Wirken

Siegfried Paul Otto Borries, ev., stammte aus Münster i.W. Sein Großvater war der bekannte Musikwissenschaftler Dr.phil. Gottfried B. Nach der Mittleren Reife an einer Oberrealschule besuchte er die Musikhochschule in Köln, wo er sich vor allem dem Violinspiel widmete.

Von 1933-57 war B. Konzertmeister des Berliner Philharmonischen Orchesters. Ab 1936 war er zugleich Lehrer für Violine am Städtischen Konservatorium in Berlin. Im Jahre 1942 wurde er Sonderkonzertmeister der Preußischen Staatskapelle.

Nach Kriegsende lehrte B. zunächst Violine am Internationalen Musikinstitut in Berlin. Ab 1948 war er ordentlicher Professor an der dortigen Hochschule für Musik. Im September 1951 machte B. von sich reden, als ihn der Westberliner Senat wegen "wiederholter disziplinarischer Verstöße" seiner Ämter enthob. Der Grund war eine Konzertreise B.s mit den Dresdner Philharmonikern durch einen Teil der Bundesrepublik, die B. damals durchführte, obwohl der Senat einen Urlaub abgelehnt hatte. Die Angelegenheit wurde später gütlich beigelegt.

Anfang 1957 kam es über Honorarfragen erneut zu Differenzen mit dem Senat, worauf B. im April 1957 seine Mitarbeit als 1. Konzertmeister der Philharmoniker einstellte. Für ...