Ulrich Graf

fr. Gründungsmitglied der NSDAP

* 6. Juli 1878 Bachhagel

† März 1950

Wirken

Ulrich Graf wurde am 6. Juli 1878 in Bachhagel, Bayern, geboren. Nach dem Besuch der Volksschule erlernte er das Müllerhandwerk, ging dann aber mit 18 Jahren freiwillig zum Militär und wurde nach acht Jahren mit Zivilversorgungsschein entlassen. Anschliessend daran wurde er in München städtischer Beamter.

Nach dem Kriege wurde er 1920 Mitbegründer der Deutschen Arbeiterpartei, in die Hitler als siebentes Parteimitglied eintrat. Von da ab war G. ständiger persönlicher Begleiter Hitlers in allen Versammlungen. Bei dem Zug nach der Feldherrhalle am 9. 11. 1923, als die Landespolizei schoss, warf er sich über Hitler und rettet ihm so das Leben, während er selbst mehrfach verwundet wurde. In der SS hatte er den Rang eines Brigadeführers. Er war auch Mitglied des Stadtrates in München und seit 1936 Mitglied des Reichstages.

In einem Spruchkammerverfahren wurde G. Ende September 1948 als Aktivist zu fünf Jahren Arbeitslager verurteilt.

Anfang des Jahres 1950 wurde das Verfahren gegen G. wieder aufgenommen. Er wurde erneut in die Gruppe der Belasteten eingestuft, starb jedoch dann schon im März 1950. In einem Nachlassverfahren verfügte die Spruchkammer München die Einziehung seines gesamten Vermögens.