Victor F. Weisskopf

amerikanischer Kernphysiker; gilt als einer der führenden theoretischen Physiker seines Jahrh.; war jahrelang am "Manhattan Project" (erste Atombombe) beteiligt; gehörte zu den ersten Physikern, die vor den Gefahren der nuklearen Forschung warnten; Generaldirektor des CERN 1961-1965

* 19. September 1908 Wien (Österreich)

† 22. April 2002 Newton/MA

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 29/2002

vom 8. Juli 2002 (gi)

Herkunft

Victor Frederick Weisskopf, 1908 als mittleres von drei Kindern in Wien geboren, entstammte einer großbürgerlichen, assimilierten jüdischen Familie. Der Vater, ein später erfolgreicher Anwalt, war aus dem tschechischen Sušice nach Wien gekommen, die Mutter stammte aus der wohlhabenden Familie eines ungarischen Geschäftsmannes.

Ausbildung

1926 begann W. in Wien mit dem Studium der Physik. Sein Lehrer Hans Thirring riet ihm 1928, nach Deutschland zu gehen, wo damals die neu entstandene Quantenmechanik an der Quelle gelernt werden konnte. So wechselte er zu Max Born und James Franck an die Universität Göttingen. 1931 schloss W. das Studium mit der Promotion zum Dr. phil. in Göttingen ab.

Wirken

Bis zu seiner Übersiedlung nach Amerika im Jahr 1937 arbeitete W. unter den großen europäischen Atomphysikern Heisenberg (Leipzig), Schrödinger (Berlin), Bohr (Kopenhagen), Landau und Pauli (Zürich). Er war 1932-1934 Forschungsassistent bei Bohr an der Universität Kopenhagen und ...