Wilhelm Grewe

deutscher Völkerrechtler und Publizist; einer der bedeutendsten Diplomaten der dt. Nachkriegszeit; enger außenpolit. Berater von Adenauer; Sonderbevollmächtigter der Bundesregierung bei der Berliner Konferenz 1954 und den Genfer Gipfelkonferenzen 1955; danach Botschafter u. a. in Washington und in Japan

* 16. Oktober 1911 Hamburg

† 11. Januar 2000 Bonn

Herkunft

Wilhelm G. Grewe war der Sohn eines Kaufmanns.

Ausbildung

Er besuchte in Hamburg die Schulen und studierte Rechtswissenschaften, Geschichte und Soziologie an den Universitäten Berlin, Freiburg, Frankfurt/Main und Hamburg. 1936 promovierte er in Hamburg mit dem Thema "Gnade und Recht" zum Dr. jur. Nach dem Referendardienst machte er die Zweite juristische Staatsprüfung. G. hatte der bündischen Jugend angehört und sich vor 1933 zu den Jungkonservativen gezählt. Er leistete trotz eines Hüftleidens schon 1932 "Freiwilligen Arbeitsdienst". 1933 trat er in die NSDAP ein, aus der er 1943 ausgeschlossen wurde, weil er sich weigerte, sich von seiner von den Nürnberger Rassegesetzen betroffenen Frau zu trennen. G. war vom Kriegsdienst befreit. Er veröffentlichte damals regelmäßig in den "Monatsheften für Auswärtige Politik". 1941 habilitierte er sich für Öffentliches Recht an der Universität Königsberg.

Wirken

In der akademischen Lehre war G. ab 1939 tätig. Er arbeitete als Dozent an der Berliner Hochschule ...