Wilhelm Groener

deutscher General und Staatsmann; 1920-1923 Reichsverkehrs- und 1928-1932 Reichswehrminister; als Reichsinnenminister 1931-1932 erließ er ein Verbot der SA und SS

* 22. November 1867 Ludwigsburg/Württ.

† 4. Mai 1939 Potsdam

Wirken

Wilhelm Groener wurde am 22. Nov. 1867 in Ludwigsburg (Württemberg) als Sohn eines Militärzahlmeisters geboren und wurde 1886 im Infanterie-Regiment Alt-Württemberg Nr. 121 (Ludwigsburg) Offizier. Im Jahre 1899 wurde er in den Grossen Generalstab versetzt, in dem er es mit der üblichen Unterbrechung durch Kommandos zur Truppe im Okt. 1912 zum Oberstleutnant und Chef der Eisenbahn-Abteilung brachte. In dieser Eigenschaft war G. es, dem das grosse Verdienst für den allseitig als eine glänzende Leistung anerkannten Aufmarsch des deutschen Heeres in West und Ost zukam. Dabei bekümmerte ihn selbst, dass er diesen Aufmarsch nicht im Sinne seines Lehrmeisters, des Grafen Schlieffen, machen durfte, d.h. mit stärkstem rechtem Flügel und in Erwartung des seinerseits durch Belgien vorstossenden Gegners. Dieser seiner Auffassung war der den Plan Schlieffens verwässernde Plan Ludendorffs vorgezogen worden.

Als der Krieg infolgedessen immer unheilvoller verlief, wurde G. im Mai 1916 auch noch zum militärischen Vorstand des notwendig gewordenen Kriegsernährungsamtes ernannt. Hier erwarb er sich abermals grösste Verdienste. Gleichzeitig aber zog er sich Feinde und Neider zu, namentlich als er sich aus ...