Wilhelm Gutmann

deutscher Politiker; NPD

* 9. Juni 1900 Basel

† 16. Februar 1976 Karlsruhe

Wirken

Wilhelm Gutmann wurde am 9. Juni 1900 in Basel als Sohn eines Kapellmeisters geboren, ist aber Badener. Er verbrachte seine Schul- und Berufsjahre im In- und Ausland und legte das Examen als Diplomkaufmann ab. Am ersten Weltkrieg nahm er als Kriegsfreiwilliger teil. Nach jahrelanger Tätigkeit in der Industrie trat er 1927 in den öffentlichen Dienst ein. Er war zuerst in der Reichsfinanzverwaltung, dann in der Gemeindeverwaltung tätig. 1935 wurde er Bürgermeister der Stadt Tiengen, ein Amt, das er bis Kriegsende verwaltete. Politisch hatte sich G. vor 1933 dem "Evangelischen Volksdienst" angeschlossen. 1931 trat er zur NSDAP über, in der er die Mitgliedsnummer 966 564 hatte. Während des 2. Weltkrieges war G. im Amt Canaris in der Abwehr tätig, bei Kriegsende Volkssturmmann. In die NS-Zeit zurück reichen Angriffe des "Tübinger Arbeitskreises zum Schutz gegen den Rechtsradikalismus". Am 13. März 1968 wurde G. in einer Pressekonferenz antisemitische Betätigung als Bürgermeister von Tiengen vorgeworfen und erwähnt, daß mehrere andere Mitbürger ins KZ gekommen seien. Auch sei G. 1947 wegen Landfriedensbruch und Freiheitsberaubung im Amt verurteilt worden. G. hat in einer Erwiderung das Urteil bestätigt, aber angemerkt, daß es ...