Wilhelm Hauer

Indologe und Religionswissenschaftler

* 4. April 1881 Ditzingen

† 18. November 1962 Tübingen

Wirken

Wilhelm Hauer wurde am 4. April 1881 in dem Dorf Ditzingen bei Stuttgart geboren. Er erlernte das Maurerhandwerk und stand in dieser Zeit stark unter dem Einfluß des schwäbischen Pietismus Hahn'scher Prägung. Von 1900 bis 1906 liess er sich im Basler Missionshaus zum Missionar ausbilden und ging dann nach einem Aufenthalt in England nach Indien, wo er von 1907 bis 1911 als Leiter einer High School für junge Inder tätig war. In dieser Zeit studierte er die neu-und altindische Religionen und entwickelte sich, nachdem er später in Oxford und Tübingen klassische Sprachen, Sanskrit, Philosophie, Religionsgeschichte u.a. studiert und zum Dr. phil. promoviert hatte, zu einem ersten Fachgelehrten der indischen Religionsgeschichte und der alt- und neuindische Sprachen.

Während des Krieges wurde er als Austauschgefangener von den Engländern in die Heimat entlassen und war von 1915-1919 im württembergischen Kirchendienst (Vikar in Reutlingen) tätig, den er aus Gewissensgründen aufgab. Er war u.a. wegen seines religiösen Toleranzdenkens zu seiner vorgesetzten Behörde in Gegensatz geraten. Mit seinen Anhängern gründete er den sogenannten "Köngener Bund", für dessen Zeitschrift "Unser Weg", später "Kommende Gemeinde" er als Herausgeber zeichnete.

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