Wilhelm Vocke

deutscher Bankfachmann; Mitglied des Finanzkomitees des Völkerbunds; Präs. des Direktoriums der Bank deutscher Länder bzw. der Deutschen Bundesbank 1948-1957; 1950 Verwaltungsratsmitglied der BIZ

* 9. Februar 1886 Aufhausen (heute zu Forheim/Kr. Donau-Ries)

† 19. September 1973 Frankfurt/M.

Wirken

Wilhelm Vocke, ev., wurde am 9. Februar 1886 in Aufhausen, Kreis Nördlingen als Sohn eines Pfarrers geboren, studierte nach dem Besuch des Gymnasiums in Ansbach an den Universitäten Erlangen, Rostock, Berlin und Göttingen Philosophie, Nationalökonomie und Rechtswissenschaften und promovierte 1908 zum Dr. jur. 1911 schloß er seine Studien mit dem bayerischen Staasexamen ab und trat 1912 in den Reichsdienst über, in welchem er im Finanzamt Würzburg, dann im Reichspatentamt in Berlin tätig war. Danach wurde er 1913 als Regierungsassessor von dem Reichsamt des Inneren übernommen und wurde 1918 in diesem Amte Regierungsrat. Kurz darauf trat er in den Reichsbankdienst über und wurde 1919 im Alter von nur 33 Jahren in das Direktorium der Reichsbank mit dem Titel eines Geheimen Finanzrates berufen. Außerdem war er Mitglied des Aufsichtsrates der Deutschen Golddiskontbank AG, Berlin. Zusammen mit Helferich, Luther und Schacht arbeitete V. an der Währungsreform 1923/24 und an dem 1924 erlassenen Reichsbankgesetz.

Nachdem V. schon an den Verhandlungen zur Gründung der Weltbank in Basel teilgenommen hatte, war ...