William Borm

deutscher Politiker; fr. FDP, später "Liberale Demokraten"; Mitglied des Europ. Parlaments 1971-1972; MdB 1965-1972; gehörte ab 1970 dem FDP-Bundesvorstand an; stellvertretender Fraktionsvorsitzender 1967-1968, später Alterspräsident

* 7. Juli 1895 Hamburg

† 2. September 1987 Bonn

Wirken

William Borm war Sohn eines Möbelkaufmanns in Hamburg-Elmsbüttel. Infolge geschäftlicher Abwesenheit des Vaters in Indien besuchte er bis zum Abitur 1914 ein Gymnasium in Bautzen in Sachsen und wurde hier im Haus seines Onkels großbürgerlich-nationalliberal erzogen. In diesem Haus verkehrten auch Walter Rathenau und Gustav Stresemann. Den Ersten Weltkrieg machte er von 1915 bis 1918 als Freiwilliger in einem Husarenregiment mit und wurde als Reserve-Offizier mehrfach ausgezeichnet.

Ab 1919 studierte er bis 1924 Volkswirtschaft (ohne akad. Abschluß) an der Friedrich-Wilhelm-Universität in Berlin. 1923 trat er in das väterliche Geschäft ein, das inzwischen nach Berlin verlegt worden war. Bis 1929 arbeitete er als Handelsvertreter, dann gründete er eine eigene Firma (Elektroakustik). Im Zweiten Weltkrieg war der "Wehrwirtschaftsführer" als Leiter eines kriegswichtigen Betriebes "unabkömmlich". Daß er nicht aktiv Widerstand gegen das NS-Regime leistete, hat er als entscheidendes Versäumnis seines Lebens gewertet. Das Kriegsende 1945 brachte die Zerstörung der Firma und mühevollen Wiederaufbau. Während der war er Vorsitzender des Industrie-Ausschusses im US-Sektor von ...