Wjatscheslaw M. Molotow

eigtl. Wjatscheslaw Michailowitsch Skrjabin; sowjetischer Politiker; Außenminister; Vorsitzender des Rates der Volkskommissare, d. h. Ministerpräs. der Sowjetunion 1930-1941; Freund und Kampfgefährte Stalins

* 9. März 1890 Kukarka/Gebiet Kirow

† 8. November 1986 Moskau

Wirken

Wjatscheslaw Michailowitsch Skrjabin war der Sohn eines Ladenbesitzers in Kukarka (heute: Sowjetsk) im Gouvernement Wjatka (jetzt Gebiet Kirow). Er war Mordwine und Neffe des Komponisten Alexandr Skrjabin (1871-1915). In Kasan besuchte er die Schule, wurde 1906 Sozialist und nahm später den Parteinamen "Molotow" (Hammer) an. 1909 wurde er wegen Agitation verhaftet und ins Gouvernement Wologda verbannt, wo er mit den Werken von Marx, Engels und Lenin vertraut wurde und sich den Bolschewiki anschloß.

Nach zweijähriger Verbannung studierte er ab 1911 am technologischen Institut in St. Petersburg. 1912 übernahm M. die Redaktion der Parteiorgane "Prawda" (Wahrheit) und "Swesda" (Stern) und hielt engen Kontakt mit dem im Ausland lebenden Lenin. 1913 und 1914 wieder verhaftet, wurde er 1915 wieder für drei Jahre nach Irkutsk/Sibirien verschickt. 1916 gelang ihm die Flucht nach Petrograd, und er trat in das russische Büro des ZK der Bolschewiki ein.

Nach der Oktoberrevolution 1917 war er bis 1920 leitender Funktionär in den Gebieten Petrograd, Nischni-Nowgorod und im ...