Wladyslaw Raczkiewicz

polnischer Politiker; Innenminister 1921, 1925/26 und 1935/36; ab 1939 Präsident der polnischen Exilregierung in London

* 16. Januar 1885

† 6. Juni 1947 Grafschaft Denbigh

Wirken

Wladyslaw Raczkiewicz wurde am 16. Januar 1885 geboren. Er entstammte einer adeligen Familie aus der Wojewodschaft Minsk. Nach juristischen Studien auf den Universitäten Petersburg und Dorpat war er vom Jahre 1911 an Rechtsanwalt in Minsk, wo er auch nach dem Kriege diese Tätigkeit wieder aufnahm. Ende 1918 berief ihn Marschall Pilsudski in sein Hauptquartier. Im September 1920 wurde er Bevollmächtigter des polnischen Regentschaftsrates in der Ukraine. Seit Dezember 1920 Delegierter der polnischen Republik bei der Regierungskommission in Wilna, wurde er im Juni 1921 im Kabinett Skulski Minister des Innern bis zu seiner Ernennung zum Wojewoden von Nowogrodek Ende September 1921. Im Juni 1925 übernahm er zum zweiten Mal das Ministerium des Innern im Kabinett Grabski und behielt dieses Portefeuille auch im Kabinett Skrzynski.

Im März 1926 schied er als Innenminister aus, um sich der Organisation des Auslandspolentums widmen zu können. Die große Tagung des "Weltverbandes der Polen" in August 1931 in Warschau war sein Werk. Nach den Novemberwahlen 1930 wurde R. zum Senatsmarschall gewählt. Nach dem Tod Pilsudskis trat er am 12. Oktober 1935 bis Mai ...