Tage Erlander

schwedischer Politiker; Sozialdemokratische Arbeiterpartei; Ministerpräsident und Parteivors. 1946-1969; ab 1933 Mitgl. des Reichstages; Erziehungsminister 1945/46

* 13. Juni 1901 Ransäter/Värmland

† 21. Juni 1985 Stockholm

Wirken

Tage Fritjof Erlander stammte aus Värmland und war Sohn eines Volksschullehrers und Organisten. Nach dem Besuch der Volksschule und der Höheren Schule in Karlstad studierte er bis 1928 an der Universität Lund Staats- und Rechtswissenschaften, Geschichte und Volkswirtschaft und trat dann 1928 in die Redaktion des großen Lexikons "Svensk Upplagsbok" ein, der er ein Jahrzehnt hindurch bis 1938 angehörte.

Politisch verdiente er sich seine Sporen in einer radikalen Studentenorganisation und schloß sich frühzeitig der schwedischen Sozialdemokratie an. 1930 wurde E. in die Stadtverordnetenversammlung von Lund gewählt. 1933 schickte ihn die Partei für einen ihrer Wahlkreise in die 2. Kammer, in der er als Parteiredner und in zahlreichen Ausschüssen eine ausgedehnte sozial-, finanz- und arbeitspolitische Tätigkeit entwickelte. Er hatte vor dem Zweiten Weltkrieg angesichts der heraufziehenden außenpolitischen Gefahren sein früheres Eintreten für eine einseitige Abrüstung notgedrungen zur Bereitschaft zur Landesverteidigung gewandelt. Von 1945-48 saß E. in der Ersten Kammer, seit 1949 wieder in der Zweiten.

Auf Grund seiner vielfältigen Kenntnisse übertrug man E., der 1939 bereits als Unterstaatssekretär im Sozialministerium tätig war, 1941 den Vorsitz in ...