deutscher Schriftsteller und Journalist; Satiriker, Zeitkritiker, Pazifist, Sozialist und NS-Gegner; zeitweiliger Mitherausgeber von "Die Weltbühne"; schrieb Kritiken, Feuilletons, Gedichte und Erzählungen; veröffentlichte u. a. unter den Pseudonymen Kaspar Hauser, Peter Panter, Theobald Tiger und Ignaz Wrobel; eng verbunden mit Carl von Ossietzky; 1933 von den Nationalsozialisten ausgebürgert, seine Bücher wurden verbrannt; Veröffentl. u. a.: "Rheinsberg - Ein Bilderbuch für Verliebte", "Schloss Gripsholm", "Ein Pyrenäenbuch", "Mit 5 PS";
* 9. Januar 1890 Berlin
† 21. Dezember 1935 Hindas (Schweden) (Suizid)
Herkunft
Kurt Tucholsky ("Tucho") wurde 1890 in Berlin-Moabit geboren. Er stammte aus einer wohlhabenden, jüdisch-säkularen Familie. Sein Vater war der Bankkaufmann Alexander Tucholsky (1855-1905), seine Mutter Doris Tucholsky, geb. Tucholski (1861-1943). Die beiden waren Cousin und Cousine. T. hatte einen jüngeren Bruder, Fritz (1896-1936) und eine jüngere Schwester, Ella-Ida (1897-1982). Während sein Vater ein liberaler, dem preußischen Militarismus abgeneigter, musisch interessierter Mensch und liebevoller Vater war, hatten die Geschwister zur strengen, ungeliebten Mutter kein gutes Verhältnis (vgl. SZ, 9.12.2002). Die Familie zog 1893 nach Stettin, wo der Vater als Bankdirektor bei Lenz & Co. beschäftigt war und T. schon als Kind seine große Liebe zur Ostsee ...