Heinz Czechowski, geboren am 7. 2. 1935 in Dresden als Sohn eines Beamten. Mit zehn Jahren erlebte er die Zerstörung Dresdens. Ausbildung als grafischer Zeichner und Reklamemaler; bis 1958 Tätigkeit als Vermessungsgehilfe und technischer Zeichner. 1958–1961 Studium am Institut für Literatur „Johannes R.Becher“, vor allem bei Georg Maurer. 1961–1965 Lektor beim Mitteldeutschen Verlag in Halle/S. 1971–1973 literarischer Mitarbeiter der städtischen Bühnen Magdeburg, Wohnsitz in Halle/S. Im Januar 1977 Reise nach Paris. 1978 Aufenthalt in der Bundesrepublik, danach Wohnsitz in Leipzig. Mitglied im Schriftstellerverband der DDR (1963–1989) und – von 1990 bis 1996 – im PEN-Zentrum der Bundesrepublik Deutschland. Czechowski lebte zuletzt in Frankfurt/M., wo er am 21. 10. 2009 starb.
* 7. Februar 1935
† 21. Oktober 2009
von Wolfgang Emmerich und Hermann Korte
Essay
Nach mehr als drei Jahrzehnten war in der Lyrikentwicklung der DDR ein Phänomen zu entdecken, das dem Literaturhistoriker immer seltener begegnet: die literarische Produktion einer kontingenten Gruppe von Individuen, die sich nicht allein aus der gemeinsamen Generationszugehörigkeit ableiten lässt, sondern auch ein gutes Stück weit aus der Landschaft als soziokulturellem Erfahrungsraum erklärt werden muss, dem die Autoren entstammen. Gemeint sind jene um 1934 bis 1940 geborenen Dresdner (Braun, Czechowski, Mickel, Tragelehn; nahebei Wulf Kirsten) sowie andere sächsische Lyriker (R.Kirsch, Jentzsch, Kunze, ...