Klaus Stiller, geboren am 15.4.1941 in Augsburg; katholisches Milieu, Vater praktischer Arzt. Besuch des Staatlichen Realgymnasiums in Augsburg und des musischen Gymnasiums in Lauingen / Donau bis zum Abitur 1961. Erste Veröffentlichung 1961 in „Akzente“. Studium der Romanistik und Germanistik an den Universitäten München, Grenoble und West-Berlin (dort bei Walter Höllerer) von 1961 bis 1968. 1961 für kurze Zeit Lektor im Melzer Verlag; lehnte eine Weiterbeschäftigung nach dem Scheinkonkurs des Verlags aus Solidarität mit entlassenen Kollegen ab. Lebte ab 1963 in Berlin – mit jeweils einjährigen Unterbrechungen in Schwaben und Frankfurt; arbeitete er für den Rundfunk (Kritiken, Features, Hörspiele) und verschiedene Kulturzeitschriften; gemeinsam mit seiner Frau Übersetzungen aus dem Italienischen. Ab 1981 Literaturredakteur beim RIAS Berlin, 1994–1996 Leiter der Literaturabteilung im DeutschlandRadio Berlin, danach freier Schriftsteller. Stiller hatte auch einen Wohnsitz in Livorno. Er war Mitglied im PEN-Zentrum der Bundesrepublik Deutschland und im Verband deutscher Schriftsteller (VS), 1977–1979 Zweiter Vorsitzender des Landesverbands Berlin. Er starb am 19.8.2024 in Berlin.
* 15. April 1941
† 19. August 2024
von Reschke, Thomas
Essay
Mit der Zitatcollage „H. Protokoll“ (1970) hat Klaus Stiller als einer der konsequentesten Vertreter jener experimentellen Dokumentarliteratur auf sich aufmerksam gemacht, der es nicht um die Rekonstruktion von Fakten geht, sondern ...