Herbert Krug hat als Winzer einen für einen Sportler nahezu idealen Beruf, kann er doch seine Abseitszeit frei einteilen und damit das umfangreiche Training in seinem Tagesablauf leichter unterbringen. Zu seinem Pferd Muscadeur, mit dem er seine sportlichen Erfolge im Dressurreiten erzielte, kam er auf ungewöhnliche Weise: Ein Däne rief an und sagte, er kenne ein talentiertes Pferd. Krug reiste hin und kaufte den Wallach, "weil er mir gefiel". Bis dahin hatte Muscadeur nur Springprüfungen bestritten, K. brachte dem Pferd in nur einem Jahr die Lektionen der hohen Schule der Dressur bei. Herbert Krug ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Laufbahn
Der Weg Herbert Krugs zum Dressurreiten war lang - er führte über das Springreiten und die Vielseitigkeitsreiterei. 1982 überraschte er erstmals bei der Weltmeisterschaft mit einem achten Platz in der Einzelwertung. Im gleichen Jahr belegte er bei den Deutschen Meisterschaften den zweiten Rang. Bei den Europameisterschaften 1983 gewann er mit der Deutschen Mannschaft die Goldmedaille und wurde in der Einzelkonkurrenz Vierter. Das Jahr 1984 fing für Krug mit einem dritten Platz bei den Deutschen Meisterschaften nicht gerade sehr erfolgsversprechend an. Bei den Olympischen Spielen in Los Angeles gewann er mit der deutschen Equipe (Sauer/Krug/Klimke) jedoch überlegen die Goldmedaille; für den Olympiasieg war allerdings ein fehlerloser, mit Höchstnoten bedachter Durchgang Klimkes notwendig. In der Einzelkonkurrenz von Los Angeles belegte Herbert Krug mit 1323 Punkten den fünften Rang, und verfehlte dabei die Bronzemedaille nur um 41 Punkte.
Persönliches
2. November 2010: Der an einer unheilbaren Nervenerkrankung leidende Herbert Krug stirbt im Alter von 73 Jahren in einem Hospiz in Hochheim.