Adam Zagajewski, geboren am 21. 6. 1945 in Lwów (Lemberg). Kindheit in Gliwice (Gleiwitz/Schlesien), wohin die Familie nach dem Krieg übersiedelte und wo der Vater einen Ruf an die dortige Polytechnische Hochschule erhalten hatte. 1963–1968 Studium an der Fakultät für Psychologie und Philosophie der Jagiellonen-Universität zu Krakau. 1968–1975 Assistent am Institut für Gesellschaftswissenschaften der Krakauer Akademie für das Berg- und Hüttenwesen. 1967 literarisches Debüt mit einigen Gedichten in der Krakauer Wochenschrift „Życie literackie“ (Literarisches Leben). In den 1970er Jahren trat er sowohl als Lyriker als auch Romanautor und Essayist hervor. Zeitweise Redaktionsmitglied der literarischen Zeitschriften „Student“ und „Odra“ (Die Oder). 1973 Aufnahme in den Schriftstellerverband und 1978 in den Polnischen PEN. Nach 1976 Anschluss an den Kreis der Bürgerrechtsbewegung KOR; Zagajewski war einer der Mitunterzeichner des „Briefes der 59“, eines Protests der Intellektuellen gegen die Verfassungsänderung in Polen, und beteiligte sich an der Arbeit der sogenannten „Fliegenden Universität“, einer vom Staat unabhängigen, halblegalen Hochschulinstitution. Als Gegenmaßnahme der Behörden folgte ein zeitweiliges Veröffentlichungsverbot. 1979 Besuch in West-Berlin; es folgten Reisen in die USA und nach Frankreich, wo er sich 1982 in Paris niederließ. 1983–2018 Redaktionsmitglied der in Paris (seit 1990 in Warschau) erscheinenden Vierteljahresschrift „Zeszyty Literackie“ (Literarische Hefte), des wichtigsten (exil)polnischen ...