Alokerañjan Dāśgupta

Alokerañjan Dāśgupta, geboren am 6. 10. 1933 in Kalkutta. Er besuchte die von Rabīndranāth Ṭhākur (Tagore) gegründete Schule in Śāntiniketan, anschließend Studium am St. Xavierʼs College und Presidency College in Kalkutta und an der University of Calcutta. Ab 1957 Lehrtätigkeit im Fach Vergleichende Literaturwissenschaft der Jadavpur University. 1966 Promotion über indische Lyrik. 1971 erhielt er ein Stipendium der Humboldt-Stiftung und lehrte anschließend bis 1994 als Gastprofessor am Südasien-Institut der Universität Heidelberg. Alokerañjan Dāśgupta gilt als einer der bedeutendsten zeitgenössischen Lyriker der bengalischen Sprache. Neben zahlreichen Gedichtbänden veröffentlichte er literaturwissenschaftliche Abhandlungen und übersetzte Werke deutschsprachiger Autoren (u.a. Goethe, Hölderlin, Rilke, Peter Weiss, Sarah Kirsch) ins Bengalische sowie Werke bengalischer Dichter ins Deutsche. Verantwortlich für die Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltungen mit indischen Schriftstellern auf der Frankfurter Buchmesse 1986 (Gastland Indien). Dāśgupta lebte vorwiegend in Hirschberg bei Heidelberg, unterbrochen von längeren Aufenthalten in Kalkutta. Er starb am 17. 11. 2020 in Hirschberg.

*  6. Oktober 1933

†  17. November 2020

von Chinmoy Guha und Christian Weiß

Essay

In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts war Rabindranath Tagore (1861–1941) die alles überragende Gestalt der bengalischen Dichtung. Doch noch zu seinen Lebzeiten trat eine neue Dichtergeneration an, die sich stärker auf die zeitgenössische europäische Lyrik bezog. Jibanānānda Dāś (1899–1954), Amiya Cākrabartī ...