Amitav Ghosh, geboren am 11. 7. 1956 in Kalkutta, Indien, wuchs im damaligen Ost-Pakistan (heute Bangladesch), Sri Lanka, Iran und Indien auf. Er besuchte u.a. die Doon School in Dehra Dun und das St. Stephenʼs College in Neu-Delhi, das er 1976 mit dem B.A. in Geschichte abschloss. Anschließend studierte er Soziologie an der Universität von Delhi (M.A., 1978) und Sozialanthropologie in Oxford (M. Phil., 1979; Ph.D., 1982). Am Institut Bourgui des Langues Vivantes in Tunis lernte er Arabisch und schloss das Studium mit dem Diplom ab. Vor dem Beginn seiner Schriftstellerkarriere arbeitete er u.a. für die Zeitung „Indian Express“ in Neu-Delhi. Er unterrichtete an der Universität von Delhi, der Columbia University in New York und dem Queens College (City University of New York). Ghosh ist mit einer Amerikanerin verheiratet und hat zwei Kinder. Er arbeitet heute als Distinguished Professor im Department of Comparative Literature des Queens College, New York.
* 11. Juli 1956
von Martina Ghosh-Schellhorn
Essay
Als ein dem Realismus verschriebener Autor legt Amitav Ghosh großen Wert auf eine mimetisch einwandfreie Erzählwelt, die sich an Modellen der russischen, der spätviktorianisch-britischen, aber vor allem seiner muttersprachlichen bengalischen Literatur (u.a. Rabindranath Tagore) orientiert. In dieser Grundhaltung unterscheidet Ghosh sich deutlich von seinem Mitstreiter ...