Andrea Zanzotto

Andrea Zanzotto, geboren am 10. 10. 1921 in Pieve di Soligo (Provinz Treviso) als erstes Kind des Malers und Dekorateurs Giovanni Zanzotto und dessen Frau Carmela Bernardi. 1938 nahm er ein Literaturstudium an der Universität Padua auf, wo er bald Anschluss an die dort etablierten Literatenkreise fand. Über Diego Valeri wurde er vertraut mit den Werken Baudelaires und Rimbauds. Begeistert von Hölderlins Poesie bemühte er sich, neben dem Französischen, das er fließend sprach, auch um das Erlernen der deutschen und englischen Sprache. Zwischen Padua und Pieve di Soligo pendelnd, begann Zanzotto 1940 zunächst in Valdobbiadene, später in Treviso an der Mittelschule zu unterrichten. 1942 schloss er sein Literaturstudium mit einer Arbeit über Grazia Deledda ab, 1943 wurde er einberufen, wegen seines akuten Asthmas jedoch bald entlassen. Während der Besetzung Pieve di Soligos durch deutsche Truppen leistete er als antifaschistischer Kämpfer aufseiten der Partisanen freiwilligen Widerstand. Die Szenen der Brandschatzung und Verwüstung seines Heimatdorfes, die er in den Folgemonaten mitansehen musste, sowie die Ermordung einiger seiner besten Freunde prägten sein Leben und Werk nachhaltig und sind wohl mitverantwortlich für die häufigen psychischen Krisen, denen der Dichter zeitlebens ausgesetzt blieb. Sie begründeten auch seine Beschäftigung mit der psychoanalytischen Lehre sowie jahrzehntelange eigene ...