Aris Alexandrou

Aris Alexandrou (eigentlicher Name: Aristotelis Vasiliadis), geboren am 24. 11. 1922 in Petrograd (Sankt Petersburg) als einziges Kind eines griechischen Vaters und einer russischen Mutter estnischer Abstammung. Als er 1928 mit seinen Eltern nach Thessaloniki übersiedelte, war der russischsprachige Sechsjährige des Griechischen nicht mächtig. 1930 ließ sich die Familie in Athen nieder. Weil er die Aufnahmeprüfung zur Kunstakademie nicht bestand, ließ er sich 1941 an der Handelshochschule immatrikulieren. Er engagierte sich in der Kommunistischen Partei sowie in der Widerstandsorganisation EAM (Griechische Befreiungsfront). Bereits 1942 brach er sein Studium ab und arbeitete durch Vermittlung des Dichters Jannis Ritsos für den Govosti-Verlag als Literaturübersetzer. Im selben Jahr trat er aus Protest gegen den Ausschluss dreier Freunde, denen Kollaboration mit der Gestapo vorgeworfen wurde, aus der Partei aus. Im Rahmen der militärischen Auseinandersetzungen zwischen EAM-Anhängern und den von den Briten unterstützten Regierungstruppen in Athen 1944, der sog. Dezemberereignisse, an denen Alexandrou selbst nicht beteiligt war, geriet er in politische Gefangenschaft. Man deportierte ihn in das britische Gefangenenlager El Daba in der libyschen Wüste, aus dem er im April 1945 entlassen wurde. Obwohl er nicht aktiv am griechischen Bürgerkrieg teilgenommen hatte, wurde er von Juli 1948 bis Oktober 1951 wegen seiner politischen Überzeugung auf ...