Aslı Erdoğan, geboren am 8. 3. 1967 in Istanbul. Nach ihrem Schulabschluss 1984 am renommierten englischsprachigen Robert College studierte sie Informatik und Physik an der Bosporus Universität in Istanbul. 1990 erste Auszeichnung für eine Kurzgeschichte. Von 1991 bis 1993 forschte sie als erste Türkin in Genf am europäischen Kernforschungszentrum CERN und ging 1994 für ein Promotionsvorhaben an die Päpstliche Katholische Universität von Rio de Janeiro. 1994 erschien ihr erster Roman. 1996 Rückkehr nach Istanbul und Abbruch der wissenschaftlichen Laufbahn, seitdem freie Autorin und Kolumnistin. Sie gilt als eine der bedeutendsten Schriftstellerinnen der jungen Generation in der Türkei. Als Kolumnistin schrieb sie von 1998 bis 2000 für die Zeitschrift „Radikal“ sowie ab 2011 für die pro-kurdische Zeitung „Özgür Gündem“ – thematisierte Menschenrechtsverletzungen in der Türkei, schrieb für die Rechte der Frauen und der Minderheiten. Sie war Stipendiatin des französischen MEET sowie Gastschreiberin u. a. in Zürich, Graz und Krakau. 2000 war sie Sprecherin der Türkei beim P.E.N. „Writers-In-Prison-Committee“ in Kathmandu. Als erste türkische Autorin wurde sie 2001 von der armenischen Schriftstellergewerkschaft zu einer Konferenz eingeladen. Sie war Gründerin des Literatur- und Kunstforums in Diyarbakır. Als Mitarbeiterin der „Özgür Gündem“ wurde sie im August 2016 verhaftet und der Propaganda für die verbotene kurdische ...