Eugénio de Andrade, eigentlich José Fontinhas, geboren am 19. 1. 1923 in Póvoa da Atalaia, einem Dorf der portugiesischen Region Beira Baixa. Seine Kindheit verbrachte er in armen Verhältnissen bei seinem Großvater und seiner Mutter. Er besuchte die Grundschule in Castelo Branco, danach das Gymnasium in Lissabon. Ingenieur-Studium in Coimbra (1939–1945) und Lissabon (1946). Nach dem Militärdienst wurde er Beamter des sozialärztlichen Dienstes zunächst in Lissabon, dann ab 1950 bis zu seiner Pensionierung 1983 in Porto, das zu seiner Heimat wurde. Sein zurückgezogenes Leben, das er der Dichtung, der Musik und dem ungeliebten Broterwerb widmete, wurde immer wieder durch Reisen nach Spanien, Frankreich, Italien, Deutschland (1971 auf Einladung der Bundesregierung Besuch am Grab Hölderlins) sowie die Teilnahme an internationalen Kolloquien (Belgrad, Mexiko, Madrid, Prag, Marrakech, Korfu, Florenz) unterbrochen. In den 1950er Jahren trat er in freundschaftliche Beziehung u.a. zu Vicente Aleixandre, Jorge de Sena, Miguel Torga, Marguerite Yourcenar und Luis Cernuda. Seit 1942, dem Jahr seiner ersten Buchveröffentlichung unter dem ständigen Pseudonym Eugénio de Andrade, arbeitete er an zahlreichen Zeitschriften mit („Cadernos de Poesia“; „Seara Nova“, „Sísifo“, „Colóquio“, „Raiz“ e „Utopia“ u.a.), dadurch fortlaufende Beteiligung an der Entwicklung der neueren portugiesischen Literatur. 1991 wurde in Porto auf Initiative von ...