Fasilʼ Abdulovič Iskander, geboren am 6. 3. 1929 in Suchumi (Abchasische ASSR) als Sohn eines Iraners, der von Beruf Handwerker war, und einer Abchasierin. Nach dem Schulbesuch in Suchumi Ausbildung zum Bibliothekar; 1954–1959 Studium am Staatlichen Literaturinstitut GLI in Moskau. Arbeit als Journalist in Kursk und Brjansk, dann Redakteur beim Abchasischen Staatsverlag. Sein Debüt als Lyriker gab Iskander 1957, als Prosa-Schriftsteller in Zeitschriften 1962 und als Buchautor 1966. 1979 war er neben Vasilij Aksënov, Andrej Bitov u.a. Mitherausgeber des liberalen, von den Funktionären des Schriftstellerverbandes scharf kritisierten Literaturalmanachs „Metropolʼ“ (Die Metropole), zu dem er zwei Satiren beisteuerte. Die 1973 in der UdSSR erschienene Ausgabe des umfangreichen Novellenzyklus „Sandro aus Tschegem“ war von der Zensur um zwei Drittel gekürzt worden; eine vollständige Ausgabe erschien zunächst nur in den USA, erst 1989 auch in der Sowjetunion. Im Herbst 1988 hielt sich Iskander zu einer Lesereise in der Bundesrepublik auf. Iskander lebte bis zu seinem Tod am 31. Juli 2016 in Moskau.
* 6. März 1929
† 31. Juli 2016
von Klaus-Peter Walter
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Originalquelle: Kritisches Lexikon zur fremdsprachigen Gegenwartsliteratur, Stand: 15.03.2023