Ibrahim al-Koni, geboren am 7. 8. 1948 bei Gadames in einem Tuaregstamm, aufgewachsen im westlichen Teil der libyschen Wüste, in der Gegend zwischen Ghat und Gadames. Erst mit 12 Jahren lernte al-Koni in einer Oasenschule arabisch lesen und schreiben. Von 1970 bis 1977 studierte er am Moskauer Gorki-Institut Literatur. Über die russische Sprache eignete er sich umfangreiche Kenntnisse zur Weltliteratur und zur Philosophie an. Am stärksten fühlte er sich zur deutschen Philosophie hingezogen, systematisch las er Kant, Hegel, Schopenhauer, Nietzsche und Heidegger. 1970 veröffentlichte al-Koni in Beirut einen kritischen politischen Essay über die Zerstückelung des sich über Libyen, Niger, Algerien und Mali erstreckenden Tuareggebiets. Der algerische Präsident Boumedienne protestierte gegen den Essay bei der libyschen Regierung. Als wenig später auch ein kritisches Buch al-Konis über die Libysche Revolution erschien, galt er fortan als politischer Dissident, der einen gewissen Schutz nur deshalb genoss, weil er im Ausland lebte und sein Bekanntheitsgrad stieg. 1974 und 1976 erschienen erste kurze Novellenbände in Beirut. Von 1977 bis 1987 arbeitete al-Koni als Journalist in Warschau, bis 1993 in Moskau, dann in der Schweiz.
Sein größtenteils belletristisches Werk ist in 35 Sprachen übersetzt. Es erschien größtenteils in Beirut, neuerdings auch wieder in Libyen. Im Westen ...