Louis Aragon

Louis Aragon, geboren am 3.10.1897 in den sog. “schönen Vierteln” von Paris als illegaler Sohn des Parlamentsabgeordneten Louis Andrieux. Er wuchs in der Familienpension seiner Mutter Marguerite Toucas-Massilon auf, und zwar als ihr Bruder und als Adoptivsohn seiner Großmutter, wie ihm und der Außenwelt gegenüber behauptet wurde. Sein Vater wurde zu seinem Vormund, sein Name durch Gerichtsbeschluß festgelegt, um die uneheliche Geburt zu vertuschen. Wichtige Einflüsse in der Jugend durch die Lektüre der Werke von Maurice Barrès und die Bekanntschaft mit der Georgierin Elisabeth Nikoladze. Nach dem Abitur im Lycée Condorcet in Paris Beginn des Medizinstudiums. 1917 lernte er André Breton kennen; mit ihm und Philippe Soupault gab er seit 1919 die Zeitschrift “Littérature” heraus, in der Theorie und Praxis des Surrealismus vorgestellt wurden. Teilnahme am Ersten Weltkrieg als Sanitäter. 1928 lernte er seine Frau, die russisch-jüdische Intellektuelle Elsa Triolet, die Schwester von Lily Brik, der Geliebten Majakovskijs, kennen und wurde von ihr politisch und literarisch entscheidend beeinflußt. 1927 Eintritt in die Kommunistische Partei Frankreichs (KPF). 1930 erste Reise in die Sowjetunion zur Teilnahme am Kongreß revolutionärer Schriftsteller in Charkov; in der Folge Hinwendung zu “konkreten Problemen der Revolution” statt der Beschäftigung mit den intellektuell geprägten Theorien über ...