Lydia Davis, Schriftstellerin und Übersetzerin vor allem aus dem Französischen, Tochter der Lehrerin und Schriftstellerin Hope Hale Davis („Dark Way to the Plaza“, Storys, 1968; „Great Day Coming“, Memoir, 1994) und des Schriftstellers und Englischprofessors Robert Gorham Davis (Veröffentlichung von Short Storys im New Yorker in den 1940er Jahren, hauptsächlich wissenschaftliche Veröffentlichungen), wurde am 15. 7. 1947 in Northampton, Massachusetts geboren. Während eines Sabbaticals ihres Vaters verbrachte sie einen frühen Teil ihrer Schulzeit in Graz und besuchte die Ursulinenklosterschule. 1957 zog die Familie nach New York, wo der Vater eine Professur an der Columbia University erhielt. Ab 1965 Studium am Barnard College in New York, wo sie Paul Auster kennenlernte, mit dem sie nach dem College für fast drei Jahre nach Europa ging, 1973 bis 1974 ließen sie sich in Südfrankreich nieder. In dieser Zeit begannen sie sich einen Namen als Übersetzerin zu machen. Sie arbeiteten zuerst im Bereich Film und Kunstgalerien, später übersetzte Davis literarische Texte und kulturphilosophische Schriften, u.a. von Maurice Blanchot, Michel Butor, Pierre Jean Jouve und Michel Leiris; 2002 erschien ihre preisgekrönte Neuübersetzung des ersten Bandes von Marcels Prousts „À la recherche du temps perdu“, für sie eine Art Krönung ihrer 30-jährigen Übersetzertätigkeit. Ihre Übersetzung von ...