Mario Vargas Llosa

(Jorge) Mario (Pedro) Vargas Llosa wurde am 28.3.1936 in Arequipa geboren. Er war das einzige Kind von Eltern, die beide gutbürgerlichen Familien mit mestizisch-kreolischem Hintergrund entstammten. Deren frühe Trennung und spätere Versöhnung war gemäß eigener Aussage das wichtigste Ereignis seiner Kindheit. Nachdem er zunächst mit seiner Mutter bei den Großeltern mütterlicherseits im bolivianischen Cochabamba und dann im nordperuanischen Piura gelebt hatte, stellte das plötzliche Wiederauftauchen seines tot geglaubten Vaters für den 10-jährigen Vargas Llosa eine tiefgreifende Zäsur dar. Während des folgenden gemeinsamen Familienlebens in Lima entwickelte sich bei dem Heranwachsenden zunehmend Widerstand gegen das dominante Wesen des Vaters, welches so seine autoritätskritische Haltung beförderte. Das Gleiche gilt in Bezug auf den Drill in der Kadettenanstalt Leoncio Prado, die der junge Vargas Llosa besuchte. Sein Studium (1953–1958) an der Universität San Marcos in Lima (Jura: abgebrochen; Literatur: Grad eines Bachiller) finanzierte er selbst. 1954 löste die Heirat mit der Schwägerin seiner Mutter, Julia Urquidi, in der Familie einen Skandal aus. Mit der Kurzgeschichte „Die Anführer“ gewann er 1958 einen Literaturwettbewerb der französischen Zeitschrift „Revue française“ und damit eine Reise nach Paris. Ein einjähriges Promotionsstipendium führte ihn 1959 zuerst nach Madrid (1971 Abschluss der Dissertation über Gabriel García ...