Nikolaj Zabolockij, geboren am 7. 5. 1903 in einem Dorf in der Nähe von Kazan; sein Vater war Bauer. Von 1910 bis 1913 lebte die Familie in einem Dorf in der Gegend um Uržum; Zabolockij besuchte hier drei Jahre die Dorfschule, später das Realgymnasium in Uržum. Danach ein Jahr Student an der Historisch-Philologischen Fakultät der 1.Universität in Moskau, gleichzeitig Studium der Medizin an der 2.Moskauer Universität; 1921–1925 Philologie-Studium am Leningrader Pädagogischen Herzen-Institut. Militärdienst von 1926–1927. 1926 gründete Zabolockij zusammen mit Harms, Vvedenski, Vaginov u. a. die Schriftstellervereinigung “Oberiu” (Gruppe der realen Kunst) und war Verfasser von deren Manifest (1928). Diese letzte Gruppe der sowjetischen Avantgarde wurde 1930 verboten.
1929 erschien sein erster Gedichtband, der das Leserinteresse erregte, aber in der Presse scharf verurteilt wurde. 1930 Heirat mit Ekaterina Klykova. Von 1929–1931 arbeitete Zabolockij als Redakteur der Kinderzeitschriften “Ež” (Igel) und “Čiž” (Zeisig), ab 1932 als freier Schriftsteller. 1933 neue Welle scharfer Pressekritik wegen des Versepos “Toržestvo Zemledelia” (Triumph des Landbaus), das als Verleumdung der Kollektivierung des Dorfes angesehen wurde. Sein zweiter Gedichtband wurde daraufhin vor der Veröffentlichung von der Zensur verboten. 1934 wandte sich Zabolockij vom Absurdismus ab und verfaßte Gedankenlyrik und Lieder, daneben Übersetzungen (Rabelais, erste Fassung des Rustaveli-Epos); drei ...