Svetlana Aleksievič

Svetlana Aleksievič, geboren am 31. 5. 1948 als Tochter des Weißrussen Aleksandr Ėfimovič Aleksievič und der Ukrainerin Evgenija Petrovna Aleksievič in Ivano-Frankovsk (Ukraine). Nach der Entlassung des Vaters aus der Armee kehrte die Familie in die weißrussische Heimat, ins Polesje, zurück, wo die Eltern als Dorfschullehrer – der Vater war Schuldirektor – arbeiteten. Svetlana Aleksievič, die bereits als Schülerin Gedichte und Zeitungsartikel geschrieben hatte, war nach ihrem frühen Schulabschluss als 17-Jährige zunächst auch als Dorfschullehrerin, später als Korrespondentin einer Rayonzeitung im Gebiet Gomel tätig. 1967–1972 studierte sie Journalistik an der Weißrussischen Staatsuniversität Minsk. Obwohl eine Minsker Zeitung sie sogleich engagieren wollte, wurde sie nach dem Studium wegen ihrer dissidentischen Neigungen zu einer kleinen Provinzzeitung ins Gebiet Brest an der polnischen Grenze geschickt. Ein Jahr später holte man sie wieder nach Minsk, in die Redaktion der „Selʼskaja Gazeta“ (Zeitung für das Dorf). Anschließend wurde sie Redakteurin bei der Literaturzeitschrift „Neman“, dem russischsprachigen Organ des Schriftstellerverbandes von Weißrussland. Svetlana Aleksievič schreibt, wie fast alle weißrussischen Autoren russisch, in der Sprache, die auch 70 bis 80 Prozent der Bevölkerung ihres Landes sprechen, und sieht sich in der Tradition der klassischen russischen Literatur. Seit Erscheinen ihres ersten Buches lebt Svetlana Aleksievič als freie Schriftstellerin. ...