Sybren Polet

Sybren Polet, (Pseudonym für Sybe Minnema), geboren am 19. 6. 1924 in Kampen am Ijsselmeer, Niederlande, als ältester Sohn der Inhaber eines kleinen Textilgeschäfts, Alida und Pieter Minnema; calvinistische Erziehung. Ausbildung zum Grundschullehrer. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs untergetaucht, um dem ,Arbeitsdienst‘ der deutschen Besatzer zu entgehen; gefangen genommen, doch während der Deportation geflüchtet und erneut untergetaucht. Nach kurzer Unterrichtstätigkeit und einem abgebrochenen Niederlandistik-Studium längere Reisen ins Ausland, darunter ein anderthalbjähriger Aufenthalt in Schweden. Danach ließ Sybren Polet sich in Amsterdam nieder, der Stadt, die in seinem Werk eine zentrale Rolle spielt. Seit 1949, dem Jahr seines Lyrik-Debüts, freier Schriftsteller. Gehört zur Generation der „Vijftigers“, die um 1950 zu publizieren begann und die Tradition der modernen niederländischen Literatur begründete. Seither Entfaltung eines äußerst vielseitigen Œuvres, das Lyrik, Romane und Bühnenstücke ebenso umfasst wie Kurzprosavarianten, moderne Märchen, Aphorismen, Notate und theoretische Schriften. 1952–1961 war Sybren Polet Redakteur der für die „Vijftigers“ repräsentativen Literaturzeitschrift „Podium“; ferner Herausgeber bedeutender Anthologien mit Science-fiction-Erzählungen, internationaler Lyrik der Moderne und experimentierender niederländischer Prosa. In den fünfziger und sechziger Jahren Übersetzungen aus dem Schwedischen (u. a. A.Strindberg), Englischen (E.E. Cummings) und Französischen (A.Césaire, L.Senghor). Weiterhin zahlreiche Reisen (USA, Kanada, Mexiko, Südostasien, Nordafrika u. a.). Mitinitiator des „Fonds ...