Yambo Ouologuem

Yambo Amadou Ouologuem, geboren am 22. 8. 1940 in Bandiagara im heutigen Staat Mali (Westafrika), entstammt einer hoch angesehenen aristokratischen Familie aus der Ethnie der Dogon. Sein Vater Bakary war Lehrer und den animistischen Glaubenstraditionen seiner Vorfahren verhaftet, während seine Mutter Aissata Umar Karambé, deren Vater das Amt des Muezzins der großen Moschee in Bandiagara innehatte, aus einer muslimischen Familie stammte. Durch seine Familie hatte Ouologuem enge Kontakte sowohl zu den islamischen als auch zu den intellektuellen Kreisen, u.a. zu dem Gelehrten und Schriftsteller Amadou Hampâté Bâ, mit dem er zusammenarbeitete. Nach dem Gymnasium in Bamako (Mali) besuchte Ouologuem das renommierte Elitegymnasium Henri-IV in Paris und studierte danach Philosophie, Anglistik und Soziologie an der Sorbonne. 1964–1966 Tätigkeit als Lehrer an einem Gymnasium im Pariser Vorort Charenton. Seit dem Bestsellererfolg seines Romans „Das Gebot der Gewalt“ (1968), der international Aufsehen erregte und in zehn Sprachen übersetzt wurde, war Ouologuem zunächst freier Schriftsteller und Schulbuchautor. Ende der 1970er Jahre kehrte er nach mehreren längeren Krankenhausaufenthalten in Frankreich, die psychosomatisch bedingt waren, nach Mali zurück, wo er die Felder seines Vaters verwaltete. Mitte der 1980er Jahre leitete Ouologuem ein Jugendzentrum in dem Ort Sikasso bei Mopti im Süden Malis. – Der Grund für ...