Johannes Poethen, geboren am 13.9.1928 in Wickrath am Niederrhein. Schulbesuch in Köln, Württemberg und Bayern. Im Zweiten Weltkrieg Luftwaffenhelfer. Studium der Germanistik (und der griechischen Mythologie bei Walter F.Otto) in Tübingen. Verschiedene Auslandsreisen, insbesondere in den Mittelmeerraum; die erste nach Griechenland 1954. Von 1978 bis 1991 Leiter der Abteilung Literatur und Kunst beim Süddeutschen Rundfunk, Stuttgart. Mitglied im Verband Deutscher Schriftsteller (VS) und im PEN-Zentrum der Bundesrepublik Deutschland; als Nachfolger von Thaddäus Troll Vorsitzender des VS in Baden-Württemberg von 1977 bis 1991, danach Ehrenvorsitzender. Poethen lebte seit 1986 in Stuttgart und in Vrachati, Griechenland. Er starb am 9.5.2001 in Stuttgart.
* 13. September 1928
† 9. Mai 2001
von Doris Christiansen-Reinhold
Essay
Von den ersten Veröffentlichungen unmittelbar nach dem Krieg bis etwa 1970 ist das lyrische Werk Poethens thematisch relativ einheitlich: So stellt er immer wieder der nördlichen, hochtechnisierten Großstadt beziehungsweise der modernen zerstörten Landschaft eine von Griechenland inspirierte, Elemente der Antike aufgreifende südliche Landschaft entgegen. Die Texte dieser Zeit zeugen von der großen Faszination, die Griechenland auf Poethen ausübt – ein Land, das er, nach eigenem Bekenntnis und darin Hölderlin geistesverwandt, liebt wie kein anderes.
Poethens Griechenland-Essays geben einen Eindruck von dem geistigen Hintergrund dieser ersten fünfundzwanzig Jahre seiner literarischen ...