Otfried Preußler

Otfried Preußler, geboren am 20. 10. 1923 als Sohn eines Lehrerehepaares, wuchs in Reichenberg in Böhmen auf. 1942, nach dem Abitur, Kriegsdienst, von 1944 bis 1949 russische Gefangenschaft. Schon während der Gefangenschaft schrieb er erste Theaterstücke und Gedichte; danach folgte er seiner Familie nach Bayern, wo er nach erfolgreichem Pädagogikstudium 1953 zunächst als Lehrer, später als Rektor einer Grundschule in Rosenheim tätig war. Aus dem täglichen Umgang mit seinen Schülern entwickelte sich seine Neigung, für Kinder zu schreiben. So verfasste er anfangs vor allem Hörspiele für den Kinderfunk. Nachdem er für die dann folgenden Bücher zahlreiche Auszeichnungen erhalten hatte, schied er 1970 aus dem geregelten Schuldienst aus, um sich ganz dem Schreiben zu widmen. Seit 1971 war er Mitglied des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland. 1991 Ernennung zum Professor durch den österreichischen Bundespräsidenten. Mit seiner Frau lebte er in Haidholzen bei Rosenheim in Oberbayern. Er starb am 18. 2. 2013 in Prien am Chiemsee.

*  20. Oktober 1923

†  18. Februar 2013

von Elisabeth Kaufmann

Essay

Kinder- und Jugendliteratur ist ebenso wie Erwachsenenlektüre Spiegel gesellschaftlicher Entwicklungen und Tendenzen. War der Lesestoff der Adenauer-Ära ausgerichtet auf die Bewahrung christlich-konservativer Werte, so war es nach 1968 Anliegen vieler Autoren, die Selbstbestimmung des Kindes zu fördern und es mit gesellschaftlicher ...