Paul Pörtner, geboren am 25.1.1925 in Wuppertal-Elberfeld, Studium der Germanistik und Romanistik; 1945 Mitbegründer – neben Otto Mühl, Tankred Dorst u.a. – der Vereinigung junger Künstler „Der Turm“, 1946–1949 Leiter der Jungen Bühne Remscheid. Seit 1958 freier Schriftsteller, Übersetzer und Regisseur in Zürich. 1963 Lehrauftrag an der Ulmer Hochschule für Gestaltung. Von 1976 bis 1983 arbeitete er als Dramaturg und Regisseur in der Hörspielabteilung des Norddeutschen Rundfunks in Hamburg. In den letzten Jahren lebte er in München, wo er am 16.11.1984 starb.
* 25. Januar 1925
† 16. November 1984
von Irmela Schneider
Essay
Paul Pörtners Werk ist umfangreich und vielseitig; er schrieb Gedichte, Romane, Erzählungen, Theaterstücke, literarische und experimentelle Hörspiele, übersetzte französische Literatur, edierte unbekannte Texte, so z.B. zum erstenmal eine Werkauswahl des expressionistischen Dichters Jakob van Hoddis, und betrieb intensive theatergeschichtliche Studien, wie seine Textsammlung „Experiment Theater“ dokumentiert. Als einer der ersten sammelte und publizierte er Texte expressionistischer Autoren, die noch weithin unbekannt waren („Literatur-Revolution 1910–1925“). Er führte Regie bei Theater und Hörspiel, und er verfaßte zahlreiche Essays für den Rundfunk, vor allem über Autoren, die zu Beginn des Jahrhunderts gewirkt haben. Es sind auf den ersten Blick zwei Grundlinien, die sein Werk prägen: die Lust, mit Sprache zu spielen, ...