Reinhard Priessnitz, geboren am 27.10.1945 in Wien. Besuch des Gymnasiums und der Maturaschule. Seit 1965 Teilnahme an mehreren Aktionen des Wiener Aktionismus. 1966 Redaktionssekretär der Zeitschrift „Literatur und Kritik“; erste Gedichtpublikationen in Zeitschriften. Von 1968 bis 1974 schrieb Priessnitz als Redakteur regelmäßig für das „Neue Forum“, von 1976 bis zu seinem Tod war er Mitarbeiter der Tageszeitung „Die Presse“. Gründungsmitglied der Grazer Autorenversammlung (1973). 1974 Heirat mit der Fotografin Cora Pongracz und Geburt des gemeinsamen Sohnes Konrad. Seit 1978 Teilnehmer an den jährlichen Autorengesprächen des Bielefelder Colloquiums Neue Poesie, ebenfalls seit 1978 Mitlektor in der „edition neue texte“. 1982 Lehrbeauftragter an der Akademie für darstellende Kunst (Wien) und an der Hochschule für industrielle und künstlerische Gestaltung (Linz). 1983 bis 1985 Lektor im Medusa-Verlag. Priessnitz starb am 5.11.1985 an einem Krebsleiden in Wien.
* 27. Oktober 1945
† 5. November 1985
von Daniela Bartens
Essay
„man produziert, damit in der literatur einmal erreichte positionen weitergetrieben werden“, sagte Reinhard Priessnitz in einem Interview beim Bielefelder Colloquium 1979 und sah über die Errungenschaften der sogenannten experimentellen und vor allem der konkreten Poesie hinausgehende innovative Möglichkeiten im „einbeziehen (…) sozusagen wissenschaftlicher denkweisen in die literatur“; wobei Priessnitz gegenüber der „bedingungslosen unterwerfung“ unter einen als „vorschrift“ ...