Steffen Popp, geboren am 18. 7. 1978 in Greifswald, wuchs in Dresden auf, studierte nach dem Abitur von 1999 bis 2001 am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und von 2001 bis 2008 Literaturwissenschaft und Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit Abschluss des Studiums tätig als freier Autor, Dozent und Übersetzer. Seit 2018 Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt. Popp lebt in Berlin.
* 18. Juli 1978
von Carsten Rohde
Essay
Markierte das Jahr 1989 in politisch-historischer Hinsicht einen Einschnitt in der jüngeren deutschen Literaturgeschichte, der das Ende der Epoche der Nachkriegsliteratur bedeutete, so erbrachten die 1990er Jahre, nicht zuletzt durch die Etablierung des Internets, massive Veränderungen im Hinblick auch auf die medientechnischen und literatursoziologischen Bedingungen des literarischen Lebens. Neue Verlags- und Vertriebswege öffneten sich, neue Foren und Formen der literarischen Selbstdarstellung entstanden, die es einer neuen, zumeist jungen und urban verwurzelten bzw. global zerstreuten Autorengeneration ermöglichten, im literarischen Betrieb der Zeit um das Jahr 2000 wenn nicht Fuß zu fassen, so doch präsent zu sein und Aufmerksamkeit zu generieren. In diese Ausdifferenzierung des literarischen Lebens seit 1989 in diverse Szenen mit unterschiedlichem Traditionshintergrund ist auch der noch zu DDR-Zeiten geborene, im wiedervereinten Deutschland sozialisierte und sodann ins digitale globale Dorf ...