Ulrich Woelk

Ulrich Woelk, geboren am 18. August 1960 in Bonn als Sohn eines promovierten Diplomchemikers, wuchs in Köln auf, wo er 1979 Abitur machte. In Tübingen studierte er Physik und diplomierte 1987; anschließende Übersiedlung nach Westberlin und Promotion im Jahr 1991; bis 1995 als Astrophysiker an der TU Berlin tätig. Seine wissenschaftlichen Arbeiten entstammen dem Bereich der Chaostheorie (Diplomarbeit) und der Astrophysik (Doktorarbeit). 1993 Poetik-Dozentur der Mainzer Akademie. Woelk lebt seit 1995 als freier Schriftsteller in Berlin. Poetik- und Schreibdozenturen in Tübingen und an der Universität Paderborn, 2009 Writer in Residence des Goethe Instituts und der Nirox-Foundation in Johannesburg, Südafrika.

*  18. August 1960

von Stefanie Hofer und Axel Ruckaberle

Essay

Auf die Frage, was einen Physiker veranlasst, literarisch produktiv zu werden, hat Ulrich Woelk eine einfache Erklärung. Er möchte sich mit dem beschäftigen, „was uns am nächsten liegt, mit uns selbst, den Menschen“ (in: „Literatur und Physik“), möchte die Kluft zwischen theoretischer Irrealität und praktischem Leben schließen, die in seinem beruflichen Alltag die Regel ist. Das Schreiben eröffnet ihm einen Freiraum außerhalb des wissenschaftlich-naturgesetzlichen Rahmens, in dem er alle Momente des Lebens – einschließlich der unberechenbaren – vereinen kann, denn „das Schreiben ist vielleicht das Grenzenloseste“ (Gespräch mit Jürgen Deppe ...