Uwe Saeger, geboren am 3. 1. 1948 in Ueckermünde/Vorpommern, stammt aus einer Fischerfamilie. Abitur 1966, von 1966 bis 1970 Studium der Körpererziehung und Geografie an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität in Greifswald, 1970 Diplom, von September 1970 bis Juli 1976 Lehrer in Ueckermünde, dazwischen 1972/73 Armeezeit als Grenzsoldat. Ab 1976 freischaffender Schriftsteller und Theaterautor in seinem Heimatort. Verheiratet, drei Kinder. Nach zahlreichen, zum Teil heftig diskutierten Veröffentlichungen in der DDR erreichte er erst 1987 über den Ingeborg-Bachmann-Preis zunehmende Anerkennung auch im westlichen Ausland. 2017 erwarb das Literaturzentrum Neubrandenburg e.V. seinen literarischen Vorlass.
* 3. Januar 1948
von Hanenberg, Peter; Ruckaberle, Axel
Essay
Die schriftstellerischen Anfänge des Uckermärkers Uwe Saeger sind aufs Engste mit der DDR verbunden. Er gehört – wie Christoph Hein, Volker Braun und Erich Loest – zu jenem Kreis von Autoren, die „eine eigentümliche neue Heimatliteratur (im Sinne einer höchst genauen Abschilderung des eigenen Landes) kreiert“ haben (Wolfgang Emmerich). Damit ist freilich weniger eine weltanschauliche Entschiedenheit und schon gar nicht kritiklose Affirmation des damals ‚real existierenden Sozialismus‘ gemeint als vielmehr die thematische Konzentration auf die konkreten Bedingungen und Formen eines Alltags, an den vom Staat die Beschwörung des ‚neuen sozialistischen Menschen‘ herangetragen wurde. Weit entfernt von beifälligen Schilderungen eines gelingenden gesellschaftlichen Fortschritts, ...