deutscher Sozial- und Politikwissenschaftler; Prof. an der Univ. Gießen ab 2015; Direktor des Kulturwissenschaftlichen Instituts (KWI) in Essen 2007-2017; Forschungsschwerpunkte u. a.: Multikulturalismus, politische Rechtsströmungen, gesellschaftlichen Folgen von Globalisierung und Klimawandel
* 27. März 1950 Wanne-Eickel
Herkunft
Claus O. Leggewie wurde am 27. März 1950 als Sohn des Altphilologen Otto Leggewie und seiner Ehefrau Christel, geb. Frie, in Wanne-Eickel geboren und wuchs in Köln auf. L.s Vater war Mitglied der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) und des NS-Lehrerbunds (vgl. FAZ, 26.3.2025), Direktor des Kölner Apostelgymnasiums und später Leitender Ministerialrat im Kultusministerium von Nordrhein-Westfalen.
Ausbildung
L. besuchte das vom Vater geleitete Gymnasium bis zum Abitur 1968. Danach studierte er Sozialwissenschaften und Geschichte in Köln und Paris. 1974 legte er das Staatsexamen ab. Mit einer Arbeit über Frankreichs Kolonialpolitik in Algerien promovierte er 1979 bei dem Politologen Bassam Tibi in Göttingen, wo er sich 1986 auch habilitierte. Seine Sozialisation durch die marxistisch geprägte, studentische 1968er-Bewegung beschrieb L. 2015 im Memoirenband "Politische Zeiten", worin er sich als "antikommunistischen Linken" und "katholisch fühlenden Agnostiker" charakterisierte.